Ăber Jahrhunderte wurde das Zusammenleben in PalĂ€stina durch die lokale Agrarkultur geprĂ€gt. Die Gesellschaft grĂŒndet einen GroĂteil ihres SelbstverstĂ€ndnisses aus der Kultivierung und dem Erhalt von Grund und Boden. Daher verwundert es kaum, dass nun Landwirtschaft und Konsum von den PalĂ€stinensern gezielt als Mittel des Widerstands genutzt werden. Trotz der desolaten ökonomischen Situation finden sich nĂ€mlich Höfe, Betriebe und Initiativen, die kreative Wege aus der Krise suchen. Sie setzen ihre Produktion und den Handel fort, oftmals in Verbindung mit einer sozialen und ökologischen Ausrichtung und mit zunehmender Vernetzung untereinander.
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Ihre Philosophie steht fĂŒr Artenvielfalt – fĂŒr traditionelle, regionale Sorten, die mit wenig Wasser auskommen, kultiviert mit traditionellen, umwelt- und klimagerechten Anbaumethoden. Besonders die Kultivierung des Jahrtausende alten Wunderkorns Freekeh stellt eine nachhaltige landwirtschaftliche Alternative dar. Der Wasserverbrauch ist deutlich geringer als bei anderem Getreide, auĂerdem trĂ€gt die Kultivierung von Freekeh zum Erhalt der ökologischen DiversitĂ€t des Landes bei. Landwirtschaft und Konsum werden so zu gezielten Mitteln des Widerstands.
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In der Ausstellung âSo schmeckt PalĂ€stina! – Essen und IdentitĂ€t im Kontext von 50 Jahre Besatzungâ wurden im Rahmen des Karneval der Kulturen 2017 Fotografien des palĂ€stinensischen FotokĂŒnstlers Majdi Hadid auf die bestehende Mauer in der Baruther StraĂe gehĂ€ngt. Die Bilder verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die kleinbĂ€uerlichen Landwirtinnen und Landwirte in PalĂ€stina stehen. Mehrmals tĂ€glich wurden gefĂŒhrte Touren zur Ausstellung angeboten. ZusĂ€tzlich brachten wir Virtual Reality-Brillen (3D) zum Einsatz, um den Besucherinnen und Besuchern eine Auseinandersetzung mit dem eigenen verinnerlichten und dem tatsĂ€chlichen Bild des Landes zu ermöglichen. Mit einem Rundumblick auf etwa zehn 360-Grad-Fotografien konnte man sich auf eine virtuelle Reise an verschiedene Orte in PalĂ€stina begeben und sich von der Vielseitigkeit des Landes ĂŒberzeugen, hinter dem so viel mehr steckt als nur Konflikte und Krisen.
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Datum: 03. – 04.06.2017
Ort: Berlin
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UnterstĂŒtzer:
Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des: Bundesministerium fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Conflictfood
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Mitwirkende:
Majdi HadidÂ
Fini Hennig
Gernot WĂŒrtenberger
Karneval der Kulturen
Panono
Barkinâ Kitchen